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Unwetter zu Fronleichnam und weiter instabile Wetterlage

2.500 einzelne Feldstücke mit einer Fläche von etwa 6.600 Hektar wurden vom Fronleichnamstag bislang als geschädigt gemeldet. Stündlich gehen weitere Meldungen ein. Das Hauptschadengebiet erstreckt sich in Nordwest-Südost-Richtung von Markheidenfeld über Ochsenfurt bis nach Markt Erlbach. Weitere Schäden wurden aus dem Rheinland, der Köln Aachener Bucht und dem Großraum Stuttgart gemeldet. Betroffen waren nahezu alle Kulturen von Getreide über Kartoffeln und Hülsenfrüchte sowie Obst, Wein und Gemüse.

Bereits Ende Mai hatte es – in genau umgedrehter Zugrichtung von Südwest nach Nordost – in Westfalen erhebliche Schäden auf einer Fläche von etwa 3.000 Hektar gegeben. Werl, Bad Sassendorf und Detmold bzw. Lage waren die am stärksten betroffenen Regionen. Auch hier waren mit Ausnahme von Wein fast alle Kulturgruppen betroffen.

Wetter auf den Kopf gestellt

Entwarnung kann nicht gegeben werden, wie Fabian Ruhnau vom Kachelmann-Wetterkanal berichtet: Die Großwetterlage in Europa ist in den nächsten Tagen weiterhin auf den Kopf gestellt. Mächtige blockierende Hochdruckgebiete über dem Atlantik und Nord- sowie Nordwesteuropa riegeln die klassische Westströmung völlig ab. Ein Höhentief wandert um das Blocking-Hoch von Ost nach West und sorgt für viele Fragezeichen. In der nächsten Woche wird sich die blockierende Wetterlage fortsetzen. Das Blocking-Hoch verschiebt sich wahrscheinlich mehr nach Nordwesteuropa oder sogar auf den Nordatlantik. Größere Unsicherheiten gibt es hinsichtlich eines Höhentiefs. Die Modelle lassen dieses „Ei“ von Osteuropa entweder Richtung Alpen, Süddeutschland oder auch Norditalien ziehen. Damit könnt es von Osten her bei uns Schauer oder Gewitter geben und es würde unter dem Höhentief nicht mehr so warm werden. Sollte uns das Tief jedoch nicht erreichen und eher nach Norditalien abtropfen, würde sich das trockene und sehr warme Sommerwetter fortsetzen. Hier gibt es noch große Unterschiede bei den Wettermodellen. Es bleibt also unsicher, welche Schäden uns in den nächsten Tagen erwarten könnten.

Die ausführliche Einschätzung von Fabian Ruhnau gibt es übrigens online als Video auf dem Kachelmann-Wetterkanal oder auf Youtube.

Fotos (VEREINIGTE HAGEL)