Kaum waren die Schäden von Anfang Juli reguliert, zogen die nächsten Gewitter über Deutschland hinweg. Wiederum am Wochenende zogen Unwetter mit schwerem Hagel über Baden-Württemberg und Bayern. Eine Linie reichte vom Bodensee über Marktoberdorf, ganz Oberbayern südlich von München bis nach Altötting. In Baden Württemberg begann der Schadenstrich an der französischen Grenze und erstreckte sich über den Großraum Stuttgart, Backnang und Dinkelsbühl bis in die Oberpfalz. Etwas südlicher reichte der nächste Schadenstrich von Ulm über Aalen bis ins fränkische Berching. Weitere Schäden wurden aus Unterfranken, dem Altenburger Land sowie dem Rheinland und Westfalen gemeldet. Über 30.000 ha umfassen die gemeldeten Flächen. Betroffen waren nahezu alle landwirtschaftlichen Kulturen im Stadium der Erntereife oder kurz davor. Wintergetreide, Ackerbohnen und Winterraps machen hierbei den größten Anteil aus. Mancherorts wurde der Eindruck erweckt, die Mähdrescher seien bereits auf dem Feld gewesen. Außerdem wurden Maisbestände förmlich abrasiert.
Über alle versicherten und nicht versicherten Flächen ist erneut mit Schäden von mindestens 40 Millionen Euro zu rechnen.
Die Aussichten: Zuerst heiß, dann weitere Unwetter
Meteorologe Lars Dahlstrom von Kachelmannwetter gibt für die nächsten Tage nur kurz Entwarnung: „Es erwartet uns sehr warmes bis heißes Hochsommerwetter. Ab Samstagabend drohen aber wieder neue, teils kräftige Gewitter und lokale Unwetter. Danach könnte es schon wieder deutlich abkühlen.“ Somit steht nur ein kurzes Erntefenster zur Verfügung, nach dem die Pflanzen wieder extrem gefährdet sein können.“