Im Rahmen einer zweigeteilten Wetterlage, die Deutschland bereits seit mehreren Tagen in einen schwül-heißen Osten/Südosten und einen eher kühlen Westen trennte, entwickelten sich am Pfingstmontag im Großraum München starke Unwetter mit Hagel, Starkregen und Sturm. Die sogenannte „Superzelle“ des Unwetters bewegte sich vom Ammersee über den Münchener Westen und Norden in Richtung Freising. Besonders schwer getroffen hat es das Gebiet um den Ammersee mit vereinzelt sogar tennisballgroßen Hagelkörnern. Die Situation erinnert stark an das legendäre Hagelunwetter im Jahr 1984, das in München große Zerstörung, regelrechte Trümmerfelder, hinterließ. Im Nordwesten von München wurde von Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 120km/h berichtet. Es kam zu Überflutungen und einer Vielzahl von Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen sowie in der Natur. Flugzeuge mussten umgeleitet, S-Bahnen außer Betrieb genommen werden.
Das Unwetter traf auch den Gartenbau. Erste Meldungen von Schäden an Gewächshäusern und Freilandkulturen, darunter diverse Totalschäden, sind bereits bei der Gartenbau-Versicherung eingetroffen. Am Ammersee zerstörten Hagelkörner sogar Einscheiben-Sicherheitsglas in Gewächshäusern, im Verlauf der Zugbahn des Unwetters kam es außerdem zu diversen großen Schäden an Blank- und Klarglaseindeckungen. Im Gebiet München kam es zu einer Vielzahl von Schäden im Freiland, darunter Verkaufsflächen von Gartencentern, Baumschulen sowie im Schnittblumenanbau.
Aktuell liegen der Gartenbau-Versicherung rund 50 Schadenmeldungen vor. Die Mitarbeiter sind bereits vor Ort, um schnelle und unbürokratische Hilfe zu leisten. Weitere Schadenmeldungen sind zu erwarten. Das gesamte Schadenvolumen ist einen Tag nach dem Ereignis noch nicht exakt abschätzbar, wird jedoch auf mehrere Millionen Euro geschätzt.
Autor: Christina Guerrini