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Ein Rückblick auf das Geschäfts- und Schadenjahr 2020

Wir sind froh, dass es uns in diesem Jahr trotz aller Einschränkungen gelungen ist, als verlässlicher Partner im Risikomanagement an der Seite unserer Mitglieder zu stehen. Mit dem Onlineportal Meine VH steht seit geraumer Zeit allen Mitgliedern der VEREINIGTEN HAGEL eine Möglichkeit zur Verfügung, auch ohne direkten Kontakt den Anbau zu deklarieren oder Schäden zu melden. Dies hat sich in der Pandemie bewährt. Auch die Schadenregulierung konnte unter Beachtung aller Hygieneregeln wie gewohnt schnell und kompetent durchgeführt werden. Die wichtigsten Kennziffern, versicherte Fläche (5,62 Mio. ha), Versicherungssumme (9,98 Mrd. €) sowie Versicherungsbeitrag (214,8 Mio. €) konnten im abgelaufenen Jahr weiter gesteigert werden. Trotz regional teils heftiger Schäden (siehe unten) beträgt die Schadenquote europaweit rund 65%, so dass auch zukünftige schwere Schadenjahre aus den Rücklagen beglichen werden können.

Frostschäden und Pilotprojekt zur Förderung der Mehrgefahrenversicherung

Frost war in diesem Jahr die Gefahr, die uns zu Beginn der Schadensaison besonders beschäftigt hat. Anfang April und dann noch einmal am 12. Mai schädigten Frostnächte mit Tiefsttemperaturen von -6,5 °C mehrere Tausend ha Wein und Obst. Kernobst, Stein- und Beerenobst sowie Reben in Baden-Württemberg wurden großflächig als geschädigt gemeldet. Aber auch Wintergerste erlitt durch die Frostnacht im Mai erhebliche Schäden. Das Land hatte kurz zuvor in einem Pilotprojekt die Förderung der Versicherung von Wein und Obst angeschoben. Weitere Bundesländer folgen diesem Beispiel bereits bzw. haben ähnliche Maßnahmen angekündigt.

Klassische Hagelunwetter mit Sturm und Starkregen

Hagel, Sturm und Starkregen schlugen ab Mitte des Jahres zu. Vor allem das letzte Juniwochenende brachte lokale Unwetter über ganz Europa mit sich. Der Schadenstrich reichte von Luxemburg und den Niederlanden über Deutschland bis in das Baltikum. Insgesamt rund 120.000 Hektar wurden innerhalb kurzer Zeit geschädigt. Nach lokalen Unwettern im weiteren Verlauf des Sommers leitete Sturmtief Kirsten Anfang September den meteorologischen Herbst ein und führte zu schweren Schäden. Vor allem Mais und Sonnenblumen, aber auch Hopfenpflanzungen, wurden von Sturmböen, die teils über 100 km/h erreichten, niedergedrückt oder umgerissen. Insgesamt haben unsere Sachverständigen in diesem Jahr über 70.000 einzelne Feldstücke mit einer Gesamtfläche von 320.000 Hektar begutachtet; einen großen Teil davon während oder kurz vor der Ernte.

FarmIndex Dürrre – die Trockenheitsversicherung für Ackerbau und Grünland

Eine weitere Gefahr, die in den letzten Jahren und auch 2020 regional wieder eine bedeutende Rolle gespielt hat, war die Trockenheit. Die VEREINIGTE HAGEL hat ihre bestehenden Angebote für die Absicherung von Schäden durch Trockenheit daher erweitert und unter dem Namen    FarmIndex Dürre gebündelt. Zwei Varianten, mit denen jede Kultur inklusive Grünland versicherbar ist, stehen den Landwirten nun zur Verfügung.

Unter www.vereinigte-hagel.net/de/service/filme haben wir das Jahr 2020 in bewegten Bildern zusammengefasst. Unser Mitgliedermagazin Hagel aktuell mit weiteren Themen ist per Download unter https://www.vereinigte-hagel.net/wp-content/uploads/2020/11/Hagel-Aktuell-2020.pdf abrufbar. Gerne senden wir Ihnen auch weitere gedruckte Exemplare.

Autor: Daniel Rittershaus