Im Jahre 1824 wurde in Leipzig unter dem Namen „Hagelschädenversicherungsgesellschaft im Königreich Sachsen“ ein neues Unternehmen ins Leben gerufen…
1824
Im Jahre 1824 wurde in Leipzig unter dem Namen „Hagelschädenversicherungsgesellschaft im Königreich Sachsen“ ein neues Unternehmen ins Leben gerufen, um den dortigen Landwirten Versicherungsschutz für ihre Feldfrüchte gewähren zu können. Die sächsische Landwirtschaft hatte unter den Folgen von Missernten zu leiden, hinzu kamen immer wieder schwere Hagelunwetter, die einen Schutz der Früchte erforderlich machten. Bereits existierende Versicherungsgesellschaften mussten aufgrund extremer Überschadenjahre ihre Tätigkeit einstellen.
Eine Gruppe von Guts- und Grundbesitzern bildete zunächst einen Gründungsauschuss. Dies waren L. M. Rummelt, Dr. C. Th. Schmiedel auf Zehmen, Gottfried W. Schnetger auf Machern, Friedrich Teichmann auf Muckern, aber besonders Dr. Wilhelm Crusius.
Dr. Heinrich Wilhelm Leberechet Crusius auf Rüdigsdorf und Sahlis wurde am 19. Juni 1790 in Leipzig geboren. Nach seinem Jurastudium widmete er sich besonders landwirtschaftlichen Fragestellungen. Das familieneigene Rittergut Rüdigsdorf war schon bald als landwirtschaftlicher Musterbetrieb bekannt. Der notwendige finanzielle Hintergrund und Verbindungen zu Banken und staatlichen Stellen trugen wohl stark zu seinem Entschluss bei, eine Versicherung für die Landwirte mit zu begründen.
Die organisatorischen Grundlagen und das Statut arbeitete er mit seinen Kollegen im Herbst 1823 aus. Das Statut der Leipziger Hagel sah drei Organe vor: das Direktorium, einen Gesellschaftsausschuss und die die Generalversammlung. Die ersten Direktoriumsmitglieder waren Crusius, Rummelt und Schnetger. Der Gesellschaftsausschuss hatte die Aufgabe, das Direktorium zu beaufsichtigen. In der Generalversammlung konnten alle Mitglieder ihre Rechte unmittelbar ausüben. Diese Struktur existiert heute noch, auch wenn sich die Bezeichnungen zum Teil geändert haben bzw. die Mitglieder das Stimmrecht über ihre gewählten Vertreter ausüben.
Die Mindestversicherungssumme betrug zu Beginn der Gesellschaft übrigens 100 Thaler, der Beitrag wurde auf 0,5 Prozent festgelegt, unabhängig von der Fruchtart und der Gemeinde.
Die Anfänge der Norddeutschen Hagel gehen auf die Zeit zurück, als die bis dahin dominierenden Aktiengesellschaften eine immer willkürlichere Prämienpolitik verfolgten…
1869
Gründung der Norddeutschen Hagel
Die Anfänge der Norddeutschen Hagel gehen auf die Zeit zurück, als die bis dahin dominierenden Aktiengesellschaften eine immer willkürlichere Prämienpolitik verfolgten. Daher regte sich der Widerstand der Bauern mit dem Ziel, eine mehr berufsständisch geführte Gesellschaft als Gegengewicht zu den übermächtigen AGs ins Leben zu rufen.
Einen konkurrenzfähigen Versicherungsverein zu gründen, war Thema des zweiten Kongresses der norddeutschen Landwirte im Februar 1869. Bereits davor hatten sich verschiedene Landwirte zusammengefunden, um eine neue Hagelversicherung ins Leben zu rufen. Beteiligte des Gründungskomitees waren vor allem der ehemalige königliche Landrat von der Osten-Geiglitz, der Ritterschaftsdirektor Freiherr von dem Knesebeck-Jühnsdorf, der Rittergutsbesitzer Hagen-Groß Ploboth sowie zwei ehemalige Direktoren des Altonaer Feuer-Assekuranz-Vereins namens Wall und Helbig. Diesen schlossen sich bald die Gutsbesitzer Mooren-Oedt, Grävenitz-Ochelhermsdorf und Obertribunalsrat von Vangerow aus Berlin an. Sie entwarfen ein Statut für das neue Unternehmen, welches am 3. März 1869 die landespolizeiliche Genehmigung erhielt. Zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates wurde von dem Knesebeck-Jühnsdorf gewählt.
Bewusste Risikodiversifikation
Im Unterschied zu anderen Hagelversicherungsvereinen, die ihre Tätigkeit meist nur auf die Region ausrichteten, in der sie ansässig waren, entschlossen sich die Verantwortlichen der Norddeutschen Hagel von Beginn an, ihre geschäftlichen Aktivitäten auf alle bestehenden deutschen Länder auszudehnen. Der Grund hierfür lag vor allem im Bestreben nach einer konsequenten Risikodiversifikation. Im ersten Statut wurde festgelegt, dass möglichst alle Bauern ein Hagelversicherungsschutz gewährt und somit kein Ausschluss von stärker gefährdeten Gebieten erfolgen sollte. Zudem war es jedem Mitglied freigestellt, seine Feldfrüchte nach eigener Ertragsschätzung beliebig hoch zu versichern. Die Entscheidung, überregional tätig zu werden, führte zu einem raschen Wachstum bei der Norddeutschen Hagel.
Anfang der 1880er Jahre nahm die Norddeutsche Hagel das Versicherungsgeschäft auch in Elsass-Lothringen, Württemberg und Baden auf…
1891/1895
Die Staatsverträge mit Baden und Württemberg
Anfang der 1880er Jahre nahm die Norddeutsche Hagel das Versicherungsgeschäft auch in Elsass-Lothringen, Württemberg und Baden auf. Dennoch blieb der Versicherungsschutz in Süddeutschland zunächst unbefriedigend. Wie die anderen Gesellschaften auch, engagierte sich die Norddeutsche Hagel nur in geringem Umfang in einem der hagelreichsten Gebiete der Welt. Dieser Umfang war aber wohl trotzdem deutlich höher als der der anderen Gesellschaften. In den Protokollen des Deutschen Landwirtschaftsrats heißt es daher „Die Norddeutsche Gesellschaft allein zeigte sich ihres Gründungszweckes bewusst und hat den Geschäftsbetrieb in Süddeutschland eröffnet.“
Die erste ‚Public Private Partnership‘
Aufgrund der schweren Hagelschläge sahen sich die Regierungen im Großherzogtum Baden und im Königreich Württemberg in der Pflicht, eine Lösung in der Hagelversicherungsfrage zu finden. Man suchte zunächst in Baden die Zusammenarbeit mit einer privaten Gesellschaft und nach einer staatlichen Ausschreibung fiel die Wahl auf die Norddeutsche Hagel, die bereits die ersten Verträge gezeichnet hatte. Am 7. Februar 1891 kam der Vertrag mit der badischen Regierung zustande. Die Norddeutsche Hagel sollte ganze Gemeinden kollektiv versichern. Da man erkannte, dass wegen des hohen Hagelrisikos sehr hohe Prämien erforderlich waren, sollte der Staat den Gemeinden den Beitrag zum Teil erstatten. Im Gegenzug behielt sich die badische Regierung ein Mitspracherecht beim Einsatz der Sachverständigen vor. Auch bei der Entrichtung von etwaigen Nachschüssen sprang der Staat für die Landwirte ein. Die badische Regierung und die Kreise verpflichteten sich, die nötigen Mittel über so genannte Kreishagelversicherungsfonds bzw. Reservefonds bereitzustellen.
Die badischen Landwirte begrüßten diesen Staatsvertrag, konnten sie sich erstmals flächendeckend gegen Hagelschäden versichern.
Der sich im Großherzogtum Baden abzeichnende Erfolg und nicht zuletzt weitere schwere Hagelschäden im eigenen Land bewirkten eine ähnliche Planung bei den württembergischen Behörden. Diese hatten zunächst eine staatliche Versicherungslösung angestrebt, die aus politischen Gründen aber nicht zustande kam.
Im Juni 1895 schlossen das württembergische Innenministerium und die Norddeutsche Hagel einen Staatsvertrag mit ähnlichen Inhalten wie in Baden. Eine Generalagentur mit vier Bezirksvereinen war in Stuttgart zu gründen (in Baden war diese Agentur in Karlsruhe angesiedelt).
Im Laufe der Jahre mussten die Verträge modifiziert werden, so wurden die Fonds z. B. in eine staatliche Hagelversicherungsreserve eingebracht. In den Grundzügen bestanden diese Vereinbarungen bis 1996 und haben sich für beide Seiten als Vorteil erwiesen. Den süddeutschen Bauern wurde so zu vertretbaren Konditionen Hagelversicherungsschutz gewährt. Die Norddeutsche Hagel konnte auf diese Weise ihr Geschäft in Süddeutschland ausdehnen.
Absicherung dringend notwendig
Dass eine Absicherung dringend notwendig war, zeigt sich an einem Eintrag in der Chronik der Stadt Leingarten (1882):
„Gewaltige Sturmböen entwurzelten Bäume und deckten Dächer ab. Der nächtliche Gewitterhimmel tat sich über den entblößten Sparren und Latten auf. Die Alten erzählten, im Erdinnern habe es gegrollt, als ob die Erde sich auftun würde. Die Sturmglocken läuteten, doch menschliche Hilfe gab es gegen dieses Unwetter nicht. Die Leute beteten und glaubten, der Jüngste Tag sei angebrochen. Fast die ganze Nacht hauste das Unwetter. Was der Sturm nicht zerstörte, haben die Hagelkörner vernichtet.
In den Senken lagen Hagelkörner und Schlamm oft meterhoch auf den Feldfrüchten, die total zerstört waren. Tagelang saßen oder standen die Menschen apathisch und zerschlagen herum, ohne Hand anzulegen oder aufzuräumen, so hatte sie das Unglück erschüttert. Viel totes Wild lag auf den verwüsteten Feldern. Ein Bild des Grauens bot sich dem Beschauer. Drei Nächte hintereinander hat es gehaust.“
Obgleich mit Einführung der Rentenmark 1923 eine Stabilisierung der Währungsverhältnisse eintrat, hatte die Leipziger Hagel noch länger unter den Folgen zu leiden…
1918/1922-1924
Die Folgen des Ersten Weltkriegs und die Zeit der Hyperinflation
Ähnlich wie andere Versicherer hatten die Leipziger Hagel und die Norddeutsche Hagel nach dem ersten Weltkrieg mit Gebietsabtretungen zu kämpfen. Schwerwiegender als diese Verluste wog aber die massive Geldentwertung. Mit der ersten Entwertungswelle 1921 stieg die Versicherungssumme der Leipziger Hagel bereits auf 922 Mio. Mark, ein Jahr später auf 4 Mrd. Mark und 1923 schließlich auf 797 Mrd. Mark. Ähnlich hohe Werte gab es bei der Nachschussforderung, da infolge der rasanten Geldentwertung dreitausend Prozent der Vorprämie von den Mitgliedern eingefordert werden mussten. Auf die Erhebung eines zweiten Nachschusses wurde verzichtet, als man erkannte, dass dadurch nicht einmal die Kosten für den Formulardruck und das Porto gedeckt würden.
Die laufenden Kosten des Winters 1923/24 wurden durch die Aufnahme von Getreidezeichnungen gedeckt. Dabei hatten die Verwaltungsratsmitglieder und Versicherte mit größerem landwirtschaftlichem Besitz der Leipziger Hagel Feldfrüchte überlassen. Da die Beiträge gestundet waren, musste die Gesellschaft die Früchte erst im Sommer 1924 bezahlen. Für die Begleichung von Rechnungen und Zahlung von Gehältern verkaufte die Gesellschaft einen Teil der Vorräte.
Finanzielle und Vertrauensverluste waren zu überwinden
Obgleich mit Einführung der Rentenmark 1923 eine Stabilisierung der Währungsverhältnisse eintrat, hatte die Leipziger Hagel noch länger unter den Folgen zu leiden. Neben den finanziellen Verlusten war auch das Vertrauen der Landwirte in die Hagelversicherung erschüttert. Aus diesem Grund beschloss die Generalversammlung im Februar 1924, eine Hagelversicherung mit wertbeständiger Basis einzuführen. Als Grundlage wurde der Goldmarkwert des versicherten Zentnerpreises festgelegt. Im Falle eines Schadens wurde in jedem Fall der versicherte Mindestzentnerpreis auf Basis des Goldmarkwertes ausgezahlt. Dass die Leipziger Hagel trotz des Vertrauensverlustes einen guten Ruf genoss, wird aus folgender Pressenotiz anlässlich des 100-jährigen Jubiläums im Jahr 1924 deutlich: „Die Gesellschaft gehört in der Assekuranz zu den angesehensten Anstalten.“
Mit ähnlichen Problemen hatte auch die Norddeutsche Hagel zu kämpfen. Hier gingen die Überlegungen zwischenzeitlich so weit, mit der Aachen-Münchener eine gemeinsame Aktiengesellschaft zu gründen, auf die die gesamten Bestände der Norddeutschen Hagel übertragen werden sollten. Die Delegierten der Generalversammlung stimmten am 21. Februar 1924 aber mehrheitlich gegen diese Pläne des damaligen Generaldirektors Rohrbeck. Damit stand fest, dass die Versicherung weiterhin als Gegenseitigkeitsverein fortbestehen würde.
Trotz des Chaos in den Monaten nach der Kapitulation im Mai 1945 war es den Gesellschaften möglich, die Vorbeiträge zunächst noch in allen Besatzungszonen einzuziehen…
1945
Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg
Trotz des Chaos in den Monaten nach der Kapitulation im Mai 1945 war es den Gesellschaften möglich, die Vorbeiträge zunächst noch in allen Besatzungszonen einzuziehen. Doch im Folgenden überschlugen sich die Ereignisse: Im Oktober kam es in der sowjetischen Besatzungszone im Rahmen der Bodenreform zu entschädigungslosen Enteignungen des Grundbesitzes über 100 ha. „Junkerland in Bauernhand“ lautete die Parole der sozialistischen Bodenreform. Als sich dann die Anzeichen für eine Verstaatlichung anderer Unternehmen abzeichnete, konnten betroffene Bezirksdirektionen der Leipziger Hagel und der Ceres diverse Prämiengelder gerade noch vor dem Zugriff der sowjetischen Behörden entziehen, indem vorher die Geschäftskonten geräumt wurden.
Nach dem Zusammenbruch und der Einrichtung der vier Besatzungszonen hatten die Bezirksdirektionen fast jeden Kontakt zur Zentrale in Berlin verloren, so dass Schwierigkeiten in Bezug auf die Geschäftsabwicklung unvermeidbar waren. Es musste also in den Westzonen eine Anlaufstelle geschaffen werden, um einen einigermaßen reibungslosen Ablauf des Geschäftsbetriebes zu gewährleisten.
Neuanfang der Leipziger Hagel in Hannover
Folgerichtig nahm das Mitglied des Verwaltungsrates, Dr. Leopold Graf von der Schulenburg, mit den in den Westzonen liegenden Bezirksdirektionen Kontakt auf, um ein einheitliches Auftreten abzustimmen, und fasste sie in der neuen Direktion Hannover zusammen. Dr. Paul Haberland amtierte so dann als alleiniger Direktor und wechselte von Berlin nach Hannover. Die politischen Ziele, die der von den Alliierten eingesetzte Kontrollrat verfolgte, umfassten neben der Entmilitarisierung nämlich auch die Entnazifizierung, über die belastete Personen aus allen staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereichen entfernt werden sollten.
Die Leipziger Hagel hielt nach Kriegsende ihre Kooperation mit der Ceres zunächst aufrecht, wobei diese Gesellschaft nach und nach von ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit eingeholt und 1947 durch den Kontrollrat aufgelöst wurde. Im Juli 1946 trat das Zonenaufsichtsamt in Hamburg an die Leipziger Hagel heran, um in Erfahrung zu bringen, ob das Unternehmen seinen Verpflichtungen in den Westzonen überhaupt noch nachkommen könne. Angeblich wurden bereits damals Gespräche über eine Fusion mit der Norddeutschen Hagel geführt, die allerdings nicht zustande kam. Im Januar 1948 konnte dann die erste Hauptversammlung durchgeführt werden. Sämtliche Überprüfungsverfahren waren abgeschlossen, so dass Dr. Siegfried Crusius und Dr. Leopold Graf von der Schulenburg zum Vorsitzenden bzw. stv. Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt werden konnten. Nach dem Umzug in das neue Bürogebäude in der Johanssenstraße in Hannover begann die Leipziger Hagel damit, ihr Geschäft neu zu beleben.
Neuanfang der Norddeutschen Hagel in Treysa und Gießen
Um den Geschäftsbetrieb wenigstens minimal aufrecht zu erhalten, fasste Direktor Karl Schröder unmittelbar nach der Kapitulation die in den Westzonen liegenden Generalagenturen zu einer vorläufigen Zentralstelle, der Direktion West, zusammen. Diese hatte ihren Sitz in Gießen sowie vorübergehend in Treysa.
Da nach einem Beschluss des Kontrollrates bereits 1945 klar war, dass die Versicherungsbestände östlich der Oder-Neiße-Linie verloren waren und auch die Behörden in der Sowjetzone den privaten Hagelversicherern ihre Tätigkeit untersagte, musste das dortige Geschäft von den Gesellschaften aufgegeben werden.
Anfang 1946 gelang es, den Geschäftsbetrieb wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Am 14. Mai fand dann die erste Aufsichtsratssitzung in Fulda statt, bei der Philipp Lichti zum Vorsitzenden gewählt wurde. Um den Verlust der „schadenarmen Ostgebiete“ risikotechnisch auszugleichen, sollte die Gesellschaft das Geschäft in Norddeutschland intensivieren. Ab Herbst 1946 begann man damit wieder Bezirksversammlungen abzuhalten und die Geschäftstätigkeiten in geordnete Bahnen zu lenken.
Die endgültige Übersiedlung von Treysa nach Gießen erfolgte im Mai 1949, nachdem die Baumaßnahmen auf dem Trümmergrundstück am Ludwigsplatz abgeschlossen waren. Anfang der 50er Jahre gab es bereits 49 Bezirksvereine in insgesamt 12 westdeutschen Bezirksdirektionen sowie ein Büro in Berlin.
Anfang der 80er Jahre trübten extrem hohe Hagelschäden das Bild. Zwar konnte die Norddeutsche Hagel ihre Versicherungssumme auf 4,3 Mrd. DM steigern, dennoch war der Schadenverlauf negativ…
1984
Der Hagelsturm von München
Anfang der 80er Jahre trübten extrem hohe Hagelschäden das Bild. Zwar konnte die Norddeutsche Hagel ihre Versicherungssumme auf 4,3 Mrd. DM steigern, doch negativ war der Schadenverlauf. Allein der Hagelsturm rund um München verursachte innerhalb weniger Stunden einen Schaden von 19 Mio. DM, insgesamt waren im Jahr 1984 Schäden von 94 Mio. DM zu verzeichnen. Auch für die gesamte Assekuranz war der Hagelsturm von München das bis dato schwerste Hagelereignis.
Zugbahn von Ravensburg bis nach Tschechien
Der erste relativ harmlose Hagel fiel gegen 18 Uhr in Ravensburg. Der sich verstärkende Gewittercluster zog Richtung Nordosten, richtete gegen 19 Uhr in der Gegend um Landsberg am Lech Schäden an Autos und Häusern an und erreichte kurz vor 20 Uhr den Westen von München. Vermutlich verstärkt durch warme feuchte Luft über den der Stadt vorgelagerten Seen (Ammersee und Starnberger See) und über der Stadt selbst liegende extrem heiße Luft richtete der Hagelsturm in den südöstlichen Teilen von München (besonders in den Stadtteilen Trudering, Riem) und den Nachbargemeinden (Haar, Vaterstetten, Grasbrunn) sehr große Schäden an. Der Norden war kaum betroffen; deshalb wurde z. B. das Zeltdach des Olympiastadions nicht beschädigt.
Das sich langsam abschwächende Unwetter zog weiter Richtung Osten über den nördlichen Landkreis Ebersberg, wobei hier speziell Anzing massiv vom z. T. tennisballgroßem Hagel getroffen wurde. Dann zog es an der deutsch-österreichischen Grenze entlang Richtung Tschechien. Die gesamte Zugbahn der Zelle war mit etwa 300 km enorm lang.
In München dauerte der Hagelsturm zwischen 20 und 30 Minuten, das gesamte Unwetter über der Stadt rund zweieinhalb Stunden. Das größte nachgewiesene Hagelkorn hatte einen Durchmesser von 9,5 cm und ein Gewicht von etwa 300 g. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass noch größere Körner niedergingen. Das Unwetter hinterließ eine bis zu 20 cm hohe Hagelschicht, die erst am nächsten Tag abtaute. Die Feuerwehren hatten über 3.800 Einsätze zu bewältigen.
Aufnahme des Geschäfts in Luxemburg
Am 9. November 1989 öffnete die damalige DDR die innerdeutsche Grenze und knapp ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, folgte die Wiedervereinigung. Die beabsichtigte Auflösung…
1989
Die Wiedervereinigung und Aufbruch in die neuen Bundesländer
Am 9. November 1989 öffnete die damalige DDR die innerdeutsche Grenze und knapp ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, folgte die Wiedervereinigung. Die beabsichtigte Auflösung der LPGen zum Jahreswechsel 1991/92 sowie Unsicherheiten über die künftige Entwicklung der Betriebe in den neuen Bundesländern waren die Gründe für eine anfängliche Zurückhaltung der Leipziger Hagel. Darüber hinaus gab es auch nur mangelnde Informationen zum Schadenverlauf in den einzelnen Regionen und insofern Probleme hinsichtlich der Tarifierung und Rückversicherung.
Die Norddeutsche Hagel stand vor ähnlichen Herausforderungen. Da die Hageltarife nicht wie im Westen durchgehend geführt waren, behalf man sich damit, die bis 1945 lückenlos geführten Statistiken heranzuziehen. Dadurch konnte sich die Norddeutsche Hagel im beginnenden Wettbewerb gut platzieren. Bereits im ersten Jahr konnte die Gesellschaft ihren Marktanteil in den neuen Gebieten auf 50 % ausdehnen. Um in den neuen Bundesländern präsent zu sein, gründete man 12 Bezirksvereine, eine Bezirksdirektion in Berlin sowie eine in Lübeck, die u. a. für Mecklenburg-Vorpommern zuständig war. Ein Teil der Gebiete wurde den bereits bestehenden Bezirksdirektionen in Hannover und Gießen zugeschlagen. Mehr als ein Viertel der LPGen und volkseigenen Betriebe waren bereits zu Beginn bei der Norddeutschen versichert. Nach fast 34 Jahren schied der Vorstandsvorsitzende Dr. Claus Hillmann aus dem Unternehmen aus. Neuer Vorsitzender wurde Hans Werner Niere, der mit Dr. Rainer Langner den Vorstand bildete.
Aufnahme des Geschäfts in Luxemburg
Nach der Öffnung des EU-Binnenmarktes für Dienstleistungen wurden von der Norddeutschen Hagel erste Schritte mit der Aufnahme des Versicherungsgeschäftes in Luxemburg gestartet.
Mit Unterstützung des Generalbevollmächtigten Nico Heiderscheid konnte im Laufe der Jahre der Marktanteil in Luxemburg stetig erweitert werden. Damals war es im Wesentlichen die Versicherung von Wein gegen Hagel, die im Wettbewerb mit den beiden luxemburgischen Versicherungsgesellschaften Le Foyer Assurances und La Luxembourgeoise betrieben wurde.
Die Entscheidung des Großherzogtums Luxemburg, den Winzern staatliche Beitragszuschüsse in Höhe von 50 % und den Landwirten in Höhe von 25 % zur Hagelversicherung zu geben, führte zu einer großen Nachfrage: Waren 1988 nur 20 % des Weinbaus versichert, so betrug die Versicherungsbeteiligung vier Jahre später fast 90 %. Wegen der hohen Volatilität des Hagelgeschehens in diesem kleinen Land und wegen der geringen Bedeutung der Hagelsparte für die beiden Luxemburger Wettbewerber erfolgte 1999 die Übernahme der Hagelversicherungsbestände von Le Foyer Assurances und im Jahre 2001 die von La Luxembourgeoise. Mit beiden Unternehmen arbeiten wir bis heute sehr partnerschaftlich zusammen.
Die positiven Erfahrungen mit der staatlichen Förderung der Hagelversicherung haben das Großherzogtum Luxemburg dazu veranlasst, auch eine Frostversicherung für Wein mit staatlichen Zuschüssen zu unterstützen. Daher wurde ab 1999 von der VEREINIGTEN HAGEL für die Winzer neben der Hagel- auch eine Frostversicherung angeboten, wobei der Staat 50 % des Beitrags bezuschusste. Als Folge nahm die Nachfrage nach Frostversicherungen rasant zu. 2001 wurden die Aktivitäten in der Gründung einer eigenen Niederlassung manifestiert.
m Jahr 2004 hat die VEREINIGTE HAGEL eine umfassende Mehrgefahrenversicherung am luxemburgischen Markt eingeführt. Was dann folgte, ist eine wahre Erfolgsstory: Unter Führung der Bezirksdirektion Alzey und des Mandataire Généralé Anton Esch explodierte die Nachfrage nach Mehrgefahrenversicherungen in Luxemburg förmlich. Die großen Erfolge und die hohe Zustimmung vonseiten der Landwirte und Winzer führten 2011 zur Gründung des Bezirksvereins Luxemburg. Die Bezirksversammlungen dieses Vereins erfreuen sich mittlerweile großer Beliebtheit in Luxemburg und werden gut besucht.
Bereits im Verlauf des Jahres 1992 wurde immer deutlicher, dass die Pläne des irischen EU-Kommissars Ray MacSharry Realität werden würden…
1992
MacSharry-Reform
Bereits im Verlauf des Jahres 1992 wurde immer deutlicher, dass die Pläne des irischen EU-Kommissars Ray MacSharry Realität werden würden. Ausgehend von den vorangegangenen GATT-Verhandlungen, bei denen sich die EU verpflichten musste, sowohl den Außenschutz als auch interne Preisstützungsmaßnahmen abzubauen, änderte sich die Gemeinsame Agrarpolitik wesentlich.
Die bis dato praktizierte Preisstützung wurde zum 1.1.1993 zugunsten einer flächenbezogenen Beihilfe aufgegeben. Gleichzeitig wurde der Bezug von Leistungen an eine obligatorische Flächenstilllegung seitens der Betriebe gekoppelt.
Diese Agrarreform führte zu einem spürbaren Preisverfall der Agrarerzeugnisse, und damit auch der Hektarwerte, um rund 20 bis 25 %. Hinzu kamen Flächenverluste von 5 bis 17 % infolge der Flächenstilllegung, so dass unter dem Strich von einem Rückgang der Versicherungssumme in Höhe von 20 bis 30 % ausgegangen werden musste. Vor diesem Hintergrund war auch mit einer großen Zahl an Betriebsaufgaben zu rechnen. Dies stellte nun die Norddeutsche Hagel und Leipziger Hagel – wie andere Ernteversicherungen auch – vor die Notwendigkeit, ihre Kosten weiter zu senken.
Anlässlich einer Besprechung der Vorstände beider Gesellschaften (Hans-Werner Niere und Dr. Rainer Langner für die Norddeutsche Hagel sowie Dr. Heinrich Wendt und Claus von Holn für die Leipziger Hagel)…
1993
Gründung der VEREINIGTEN HAGEL
Anlässlich einer Besprechung der Vorstände beider Gesellschaften (Hans-Werner Niere und Dr. Rainer Langner für die Norddeutsche Hagel sowie Dr. Heinrich Wendt und Claus von Holn für die Leipziger Hagel) wurden die Fusionspläne erstmals erörtert und die Rahmenbedingungen für das zukünftige Unternehmen festgelegt.
Beide Vorstände und Aufsichtsräte entschieden sich bewusst für den Weg einer Verschmelzung zu einer neuen Gesellschaft. Auf diese Weise sollte ein deutliches Zeichen der Gleichberechtigung für beide Partner gesetzt werden. Im Vorstand und Aufsichtsrat stellte die Norddeutsche Hagel jeweils den Vorsitzenden und d ie Leipziger Hagel den Stellvertreter, namentlich waren dies Hans-Werner Niere und Dr. Heinrich Wendt bzw. Ernst Geprägs und Ludwig von Breitenbuch.
Der erforderliche Personalumbau sollte so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden, Firmensitz sollte Gießen sein. Des Weiteren übernahm die VEREINIGTE HAGEL die Struktur der acht Bezirksdirektionen und 64 Bezirksvereine der Norddeutschen Hagel.
Die Verschmelzung durch Neubildung einer Gesellschaft war auch an eine Reihe gesetzlicher Bestimmungen geknüpft. So war zur Verschmelzung die Zustimmung zweier Hauptversammlungen mit Dreiviertelmehrheit erforderlich.
Breite Zustimmung zur Verschmelzung
Diese insgesamt also vier notwendigen Hauptversammlungen fanden parallel am 1. April sowie am 13. Mai 1993 statt. Alle Versammlungen votierten mit der erforderlichen Mehrheit für die Verschmelzung der Gesellschaften. Am 5. Juli erteilte dann das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen seine Zustimmung, so dass der Prozess am 13. August mit der Eintragung in das Handelsregister abgeschlossen werden konnte.
Die neue Gesellschaft erreichte bereits im ersten Jahr des Bestehens einen Marktanteil von 58 %, was einer Versicherungssumme von 8,4 Mrd. DM entsprach. 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren beschäftigt. Die erhofften Synergieeffekte waren bereits im zweiten Geschäftsjahr spürbar: der befürchtete Anstieg der Kostenquote auf 25 % und mehr konnte verhindert werden und erreichte lediglich einen Wert von 16 %.
In den ersten beiden Jahren musste die VEREINIGTE HAGEL gleich eine Bewährungsprobe bestehen. 1993 hatte sie 43.000 Schäden zu regulieren und eine Schadenquote von 180 % zu verkraften. Das folgende Jahr war wieder ein Überschadenjahr mit einer Quote von 130 %.
Die Verschmelzung zur VEREINIGTEN HAGEL führte nicht nur zu einer Verbesserung der Marktposition, sondern ließ auch die 1972 abgebrochene Kooperation der Norddeutschen Hagel…
1995
Gründung der AgroRisk-Gruppe
Die Verschmelzung zur VEREINIGTEN HAGEL führte nicht nur zu einer Verbesserung der Marktposition, sondern ließ auch die 1972 abgebrochene Kooperation der Norddeutschen Hagel mit der Gartenbau-Versicherung (früher Gärtnerhagel) wieder aufleben.
Mit der Bildung der AgroRisk-Gruppe zum 1. Januar 1995 wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die VEREINIGTE HAGEL übertrug ihre Gartenbau-Versicherungen und die Versicherung von Baumschulen an den neuen Partner. Im Gegenzug gab die Gartenbau-Versicherung ihre in Deckung genommenen Bestände für Wein und Obstbau ab. Über eine gemeinsame Quotenrückversicherung wurde auch die Risikoübernahme gebündelt. Die Bestandsführung oblag der jeweils übernehmenden Versicherung. So war es gelungen, dass sich beide Gesellschaften noch besser auf ihr Kerngeschäft konzentrieren konnten.
Neben der positiven geschäftlichen Entwicklung prägt die AgroRisk-Gruppe bis heute ein fruchtbarer Austausch sowohl auf Leitungs- als auch auf Arbeitsebene.
Die Folgen der EU-Agrarreform gingen auch an anderen Hagelversicherern nicht spurlos vorüber. Ein schrumpfender Markt mit hohen Schadenquoten bescherte der 1853 gegründeten Kölnischen Hagel…
1996
Erwerb der Kölnischen Hagelversicherung
Die Folgen der EU-Agrarreform gingen auch an anderen Hagelversicherern nicht spurlos vorüber. Ein schrumpfender Markt mit hohen Schadenquoten bescherte der 1853 gegründeten Kölnischen Hagel nicht nur negative Geschäftsergebnisse, sondern ließ auch das Interesse der Muttergesellschaft Colonia AG an ihrer Tochter schwinden.
Mit dem Erwerb der Kölnischen Hagel sah man eine Chance, sich im Wettbewerb strategisch auch mit einem Festprämienanbieter zu positionieren. Die Kölnische Hagel wurde von ihrer Zielgruppe neu definiert. Sie sollte vor allem kleine und mittlere Betriebe versichern. Groß- und Sonderkulturbetriebe, die aufgrund des niedrigen Prämienvolumens damals nicht in das Portefeuille passten, griffen vermehrt auf das Angebot der VEREINIGTEN HAGEL zurück. Das Produkt Hagel-Spezialversicherung (HSV) wurde über die Kölnische Hagel angeboten. Mehr und mehr Landwirte wechselten in den folgenden Jahren zur VEREINIGTEN HAGEL, so dass das Prämienaufkommen bei der Kölnischen im Jahr 2003 bereits auf 3,5 Mio. Euro gesunken war. Aufgrund immer weiter fortschreitender regulatorischer Anforderungen, die in keinem Verhältnis zum Nutzen mehr standen, wurden die Bestände im Jahr 2015 auf die VEREINIGTE HAGEL übertragen und die Kölnische Hagel aufgelöst.
Ab Mitte der 90er Jahre engagierten sich zunehmend Landwirte aus Westeuropa in Polen. Es waren daher vor allem die Mitglieder der VEREINIGTEN HAGEL,…
1999
Aufnahme des Geschäfts in Polen
Ab Mitte der 90er Jahre engagierten sich zunehmend Landwirte aus Westeuropa in Polen. Es waren daher vor allem die Mitglieder der VEREINIGTEN HAGEL, die ihren Versicherungsverein baten, auch in Polen Versicherungsschutz anzubieten. Um gegen die ehemalige staatliche Versicherung PZU, die alle Sparten im Angebot hatte, wettbewerbsfähig zu sein, musste ein geeigneter Partner gefunden werden. Gemeinsam mit der Concordia Hannover beteiligte man sich daher an der „TUW Wielkopolska“ mit Sitz in Posen. Die VEREINIGTE HAGEL konnte über eine Kapitalbeteiligung an der inzwischen als „Concordia Wielkopolska“ firmierenden Gesellschaft das Hagelversicherungsgeschäft etablieren.
Rund 20 Jahre lang hielt sie die Beteiligung an der Concordia Polska TUW, bei der Michael Lösche, der heutige Niederlassungsleiter und Generalbevollmächtigte der VEREINIGTEN HAGEL, seit 2012 im Vorstand tätig war. 2018 veräußerte die VEREINIGTE HAGEL ihre Anteile an der Concordia, blieb aber als Mitversicherer an deren Pflanzenversicherungsbestand beteiligt. Im Jahr 2019 wurde eine eigene Niederlassung gegründet, im April 2020 wurden schließlich die ersten Landwirte über die VH Polska versichert.
Ziel der VH Polska ist es, sowohl die bislang noch nicht, als auch die fremdversicherten Landwirte als Kunden hinzuzugewinnen. Das System der Anbauversicherung wurde in Polen erst 2006 eingeführt, ist also noch relativ neu. Aber im Gespräch mit den Landwirten wird deutlich, dass deren Risikobewusstsein in Bezug auf Wettergefahren stetig steigt.
Die VEREINIGTE HAGEL startete zwar mit der VH Polska neu, ist aber aus den genannten Gründen bei weitem keine Unbekannte. Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bereits vorher Erfahrungen im Bereich der Anbauversicherung gesammelt und kennen sich zum Teil schon viele Jahre.
Dass viele von ihnen nicht nur polnisch, sondern auch sehr gut deutsch sprechen, ist ein weiterer Vorteil. Vor allem Hedwig Thomanek, die mit Lösche zusammen die Geschäftsführung der AgroRisk Polska, einem Gemeinschaftsunternehmen der VEREINIGTEN HAGEL, der Gartenbau-Versicherung und der Vereinigten Tierversicherung Gesellschaft a. G., innehat, ist als polnische Muttersprachlerin eine große Hilfe.
Am 1. Januar 2001 konnte die VEREINIGTE HAGEL erstmals die Bestände eines öffentlich-rechtlichen Versicherers übernehmen. Die Versicherung…
2001
Übernahme der Bestände der “Provinzial Düsseldorf”
Am 1. Januar 2001 konnte die VEREINIGTE HAGEL erstmals die Bestände eines öffentlich-rechtlichen Versicherers übernehmen. Die Versicherung vor allem von Sonderkulturbetrieben konnte und wollte der Kompositer nicht länger leisten. Die Übernahme der Bestände war nicht zuletzt deshalb erfolgreich, weil die beiden Unternehmen wegen der weiteren Versicherungsangebote nicht im Wettbewerb standen. Auch die Hagelschätzer der Provinzial wurden schnell in das Corps der VEREINIGTEN HAGEL integriert.
Einführung des Bestandsführungssystems @gronomis
Seit 2002 versichert die VEREINIGTE HAGEL auch Obstbaubetriebe und Winzer in Italien. Der genossenschaftliche Versicherer Assimocco hatte die VEREINIGTE HAGEL gebeten,…
2002
Aufnahme des Geschäfts in Italien
Seit 2002 versichert die VEREINIGTE HAGEL auch Obstbaubetriebe und Winzer in Italien. Der genossenschaftliche Versicherer Assimocco hatte die VEREINIGTE HAGEL gebeten, ihre Kompetenz als Partner auf dem italienischen Markt mit einzubringen. Eingeleitet wurde dies durch eine regionale Zusammenarbeit mit dem Hagelschutzkonsortium Bozen und dem Raiffeisenversicherungsdienst Südtirol. Die Erfahrungen waren letztlich so positiv, dass 2005 die Gründung einer Niederlassung beschlossen wurde.
Die Wahl des Sitzes der Niederlassung fiel nach reichlicher Überlegung auf Verona. Die norditalienische Stadt liegt sehr verkehrsgünstig direkt an der Nord-Süd-Achse der Brenner-Autobahn, hat einen eigenen Flughafen und ist zudem noch Austragungsort der beiden wichtigsten und größten nationalen Landwirtschaftsmessen, der Fieragricola und der Vinitaly.
Die Niederlassung hat eine großartige Entwicklung genommen. Die VH Italia hat sich zu einer allseits bekannten und fest etablierten Größe am italienischen Agrarversicherungsmarkt entwickelt. Dieser Erfolg ist dem engagierten Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken. So wurden die Pioniere aus Gießen beispielsweise plötzlich mit Fruchtarten konfrontiert, die sie vorher nur vom Wochenmarkt kannten. Tarifberechnungen und Schadenbestimmungen von Oliven, Tomaten, Kiwis, Reis, Granatäpfeln und Co. waren für alle etwas Neues – aber auch Spannendes.
Unsere Versicherungsschwerpunkte liegen im Obstbau (in Südtirol), im Weinanbau (im Veneto, in der Toskana und im Piemont), im Reisanbau (in der gesamten Po-Ebene) sowie im Anbau von Tomaten (unter anderem in der Emilia-Romagna). Italien ist der größte Weinproduzent der Welt und der wichtigste Reisproduzent Europas. Zunehmende Anforderungen an die technische Ausstattung machten einen Umzug vom historischen Zentrum Veronas in ein modernes Bürogebäude notwendig.
Einführung des Bestandsführungssystems @gronomis
Jahrzehntelang hatte das alte „EDV-System“ der VEREINIGTEN HAGEL gute Dienste geleistet. Ein vernetztes und anpassungsfähiges Kommunikationssystem war nun aber gefragt, das im Hinblick auf die Erweiterungen mehrsprachen- und damals noch mehrwährungsfähig sein sollte. So wurde im Jahr 2002 das neue Bestandsführungssystem @gronomis gestartet, an das alle Bezirksdirektionen und Außendienstler angeschlossen werden konnten.
Der prozentuale Anteil der Landwirtschaft am BIP ist zwar vergleichsweise gering, dennoch ist sie ein wichtiger Faktor der niederländischen Wirtschaft…
2007
Gründung der Niederlassung in den Niederlanden
Der prozentuale Anteil der Landwirtschaft am BIP ist zwar vergleichsweise gering, dennoch ist sie ein wichtiger Faktor der niederländischen Wirtschaft. Aufgrund der geringen Fläche des Landes ist die Landwirtschaft sehr intensiv. Dadurch lässt sich bei möglichst geringem Aufwand der maximale Ertrag erzielen. Gemessen am Wert sind die Niederlande der zweitgrößte Exporteur von frischem Obst und Gemüse der Welt nach Spanien. Der Menge nach nehmen die Niederlande den dritten Platz nach Spanien und Mexiko ein. Wichtige Anbaukulturen sind unter anderem Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Erbsen, Lauch, Blumenkohl und Chicorée.
Anfang des Jahrtausends boten vier verschiedene Versicherungsunternehmen – Interpolis, OFH, Agriver und Delta Lloyd – Ernteversicherungen in den Niederlanden an. Jedoch konnte man fast ausschließlich das Risiko Hagel absichern. Die Nachfrage des Berufsstands nach einer Mehrgefahrenversicherung war jedoch groß.
2007 wurde die Niederlassung in Smilde (Provinz Drente) gegründet. In der Anfangszeit war es schwierig, das Vertrauen der niederländischen Landwirte zu gewinnen, denn ihre Skepsis war groß. „Was soll denn ein ausländischer Versicherungsverein hier in den Niederlanden?“ fragten sich nicht wenige.
Doch der gute Ruf, den die VEREINIGTE HAGEL genießt, half dabei, neue Mitglieder zu gewinnen. Und als die ersten Schäden – rasch und unbürokratisch – reguliert wurden, sprach sich das bei den niederländischen Landwirten schnell herum.
In den Folgejahren konnte daher ein stetiger Zuwachs neuer Mitglieder verzeichnet werden.
Gründung der Niederlassung in Litauen
Wetterextreme können Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen in einem Ausmaß anrichten, das die Liquidität eines Betriebes von heute auf morgen gefährden kann…
2008
Einführung der Mehrgefahrenversicherung Secufarm®
Wetterextreme können Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen in einem Ausmaß anrichten, das die Liquidität eines Betriebes von heute auf morgen gefährden kann. Deshalb hat die VEREINIGTE HAGEL Secufarm® entwickelt, eine Versicherung für professionellstes Risikomanagement in der Landwirtschaft. Secufarm® steht für eine moderne, an die Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Betriebe angepasste Ernteversicherung, die den gesamten Betrieb („farm“) gegen verschiedene Wetterextreme absichert („secu“). Sie bietet hierzulande Schutz gegen die Gefahren Hagel, Sturm, Starkregen und Starkfrost. Somit sind seit der Einführung des Produktes 2008 durch die VEREINIGTE HAGEL erstmals in Deutschland mehrere Gefahren im Paket versicherbar.
Flexibler Versicherungsschutz
Welche Wetterrisiken abgesichert sind, kann je nach Kulturgruppe individuell angepasst werden. Pro Kulturgruppe wird dabei nur ein Vertrag abgeschlossen, der über alle Gemeinden gültig ist („Von der Feldmark zum Betrieb“). Das reduziert die Vertragsanzahl und den Verwaltungsaufwand und garantiert die jeweils optimale Absicherung. Zudem wird den sich verändernden Betriebsstrukturen mit ständig wachsenden Betriebsgrößen Rechnung getragen. Zum Jahr 2018 wurde die Ernteversicherung Secufarm® noch weiter verbessert. Durch einen modularen Aufbau des Versicherungsschutzes bietet sie eine optimale Anpassung der Versicherungsverträge an die betriebsindividuellen Belange.
Je nach Kulturgruppe kann jetzt beliebig festgelegt werden, welche Gefahr(en) zusätzlich zum Basisrisiko Hagel versichert werden sollen: nur Sturm, nur Starkregen, nur Starkfrost (inklusive Winterfrost, Spätfrost und Auswinterung) oder aber eine Kombination aus allen Wetterrisiken. Diese können so beliebig miteinander kombiniert werden, wie es für den einzelnen Betrieb und das jeweilige Risikobewusstsein richtig ist.
Durch individuell wählbare Module – die sogenannten i-Module – besteht die Möglichkeit, den Versicherungsschutz weiter an die Anforderungen des Betriebes anzupassen, die Leistung im Schadenfall anzuheben oder die Prämie zu reduzieren.
Individuelle Prämiensysteme
Unsere Mitglieder können zwischen zwei Prämiensystemen wählen: Secufarm® und Secufarm® Garant. Secufarm® zeichnet sich durch ein System von Schadenfreiheitsklassen aus. Jeder Vertrag wird in eine von 31 Schadenfreiheitsklassen eingestuft. Mit jedem schadenfreien Jahr wird die nächstgünstigere Klasse erreicht, wobei sich gegebenenfalls die Prämie reduziert. Im Schadenfall gilt: Je geringer der Schaden und je günstiger die Schadenfreiheitsklasse, desto weniger steigt die Prämie. Das Prämiensystem Secufarm® Garant zeichnet sich durch eine feste Prämie über die gesamte Laufzeit und eine Beitragsrückerstattung bei Schadenfreiheit aus.
Gründung der Niederlassung in Litauen
Die Geschichte der litauischen Niederlassung „VH Lietuva“ begann im Herbst 2006 während der Konferenz Seguros Agrarios. Der damalige Sekretär des Landwirtschaftsministeriums Litauens, Dr. Gediminas Radzevičius, kontaktierte die VEREINIGTE HAGEL bezüglich einer Anbauversicherung in Litauen. Nach umfangreichen Gesprächen unterschrieben am 19. Januar 2007 die Landwirtschaftsministerin der Republik Litauen, Prof. Dr. Kazimiera D. Prunskienė, sowie der Vorstandsvorsitzende der VEREINIGTEN HAGEL, Dr. Rainer Langner, eine Absichtserklärung mit dem Ziel, ein Anbauversicherungssystem in Litauen aufzubauen.
Die wiederkehrenden Auszahlungen an die Landwirte aufgrund der von Wetterextremen verursachten Verluste zwangen die Republik Litauen, die Schaffung des Anbauversicherungssystems zu überdenken. Vom 25. bis 27. August desselben Jahres trafen sich eine Delegation der VEREINIGTEN HAGEL und mehr als 500 litauische Landwirte, um das Anbauversicherungssystem zu besprechen.
Bereits am 9. November 2007 wurde dann das Büro in Litauen eröffnet und die Filiale „VH Lietuva“ formell am 10. Mai 2008 gegründet. An der Schaffung des Anbauversicherungssystems nahmen drei Parteien – Staat, Landwirte und Versicherer – teil.
Durch die Risikopartnerschaft zwischen der Europäischen Union, dem litauischen Staat, den Landwirten und der VEREINIGTEN HAGEL ist es gelungen, die Herausforderungen der Überschadenjahre erfolgreich zu meistern und die Liquidität der geschädigten Betriebe zu sichern.
Seit 2008 ist die VEREINIGTE HAGEL in geringem Umfang auch in Dänemark tätig und nimmt dort vorwiegend Kernobst in Deckung.
Als mittlerer der drei baltischen Staaten grenzt Lettland im Süden an Litauen, im Südosten an Weißrussland, im Osten an Russland, im Norden an Estland und im Westen an die Ostsee…
2012
Aufnahme des Geschäftes in Lettland
Als mittlerer der drei baltischen Staaten grenzt Lettland im Süden an Litauen, im Südosten an Weißrussland, im Osten an Russland, im Norden an Estland und im Westen an die Ostsee.
In Lettland herrscht wie in allen baltischen Staaten ein kühl-gemäßigtes Klima mit kalten Wintern unter 0 °C und mäßig warmen Sommern zwischen 16 und 17 °C. Lettland mit seinen etwa 1,2 Mio. ha Ackerland – auf denen vorwiegend Getreide, aber auch immer mehr Raps angebaut werden – stellt in den baltischen Staaten einen wichtigen Standort der landwirtschaftlichen Produktion dar.
Aufgrund einer offiziellen Anfrage der lettischen Regierung im Jahr 2012 während der „Grünen Woche“ sowie wegen der vielen Kontakte zu deutschen Landwirten in Lettland standen der Vorstand und der Aufsichtsrat der VEREINIGTEN HAGEL der Idee eines Engagements als Ernteversicherer in dem Land positiv gegenüber. Mit dem größten, genossenschaftlich organisierten Landhandelsunternehmen im Baltikum, der Firma Latraps aus Eleja, wurde ein zuverlässiger und anerkannter Vertriebspartner in Lettland gefunden. Im März 2013 wurden die Agentur- und Dienstleistungsverträge unterschrieben. Beide Unternehmen leben alltäglich den „Genossenschaftsgedanken“. Daher war es naheliegend auch in Lettland für die Versicherungsnehmer einen Bezirksverein zu gründen.
Am 8. April 2018 haben sich die litauische Niederlassung „VH Lietuva“ und die lettische Repräsentanz „VH Latvia“ zur „VH Baltikum“ zusammengeschlossen, um so Synergieeffekte zu nutzen.
Die Aktivitäten in Belgien
Belgien wird in die drei Regionen Flandern, Wallonien und Brüssel-Hauptstadt unterteilt. Amtssprachen sind Niederländisch, Französisch und Deutsch. Abgesehen vom Bergland der Ardennen im Südosten ist das Land weitgehend eben. 14,5 % der Landfläche wird landwirtschaftlich und weitere 24 % forstwirtschaftlich genutzt.
Angebaut werden vor allem Getreide, Kartoffeln, Futter- und Zuckerrüben, Flachs und Tabak. Bedeutend ist auch der Obst- und Gemüsebau. Gent ist zudem berühmt für seine Blumenzucht.
Der Agrarsektor ist durch starke regionale Unterschiede geprägt. Während im Süden eher traditionelle auf Tierhaltung und Ackerbau spezialisierte Betriebe vorherrschen, überwiegen im Norden moderne Obst- und Gemüseanbaubetriebe. Auch die Betriebsstrukturen sind regional sehr unterschiedlich: Ein Betrieb in Wallonien ist mit durchschnittlich 56 ha mehr als doppelt so groß wie ein durchschnittlicher Betrieb in Flandern (25 ha).
Seit 2012 kann auch in Belgien der Schutz durch die VEREINIGTE HAGEL in Anspruch genommen werden. Los ging es im ersten Jahr zunächst als Korrespondenzversicherung. Seit 2013 werden die Versicherungsprodukte im Rahmen der freien Dienstleistung in Belgien angeboten. Die Versicherungsdokumente werden je nach Sitz des Landwirtschaftsbetriebes in französischer oder niederländischer Sprache bereitgestellt. Die Aktivitäten werden durch die Niederlassung im niederländischen Smilde koordiniert.
Mit der Erweiterung des Produktportfolios und des Geschäftsgebietes in den letzten 20 Jahren, aber auch aufgrund der aufsichtsrechtlichen Anforderungen…
2014
Einführung der mobilen digitalen Schadenregulierung (MODIS)
Mit der Erweiterung des Produktportfolios und des Geschäftsgebietes in den letzten 20 Jahren, aber auch aufgrund der aufsichtsrechtlichen Anforderungen, unterliegen die internen Verwaltungsabläufe einem stetigen Wandel und notwendigen Änderungen. Dabei spielt die Digitalisierung der Geschäfts- und Schadenprozesse eine sehr große Rolle – auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Insbesondere im Schadenmanagement wurden durch die Digitalisierung in den letzten Jahren erhebliche Effizienzgewinne erzielt, die den versicherten Mitgliedern auch direkt zugutekommen.
Seit mittlerweile zehn Jahren erfolgt die Schadenregulierung digital. Mit MODIS erfolgt die Schadenermittlung auf dem Feld einfach, schnell und sicher. Jedes Jahr werden 80.000 bis 150.000 Feldstücke von 20.000 bis 30.000 Betrieben als geschädigt gemeldet und von Sachverständigen vor Ort begutachtet. Bei Frühschäden erfolgen die Begutachtungen in der Regel zweimal, kurz nach Auftreten des Schadens und unmittelbar vor der Ernte. Die zu regulierende Fläche beläuft sich auf circa 200.000 bis 600.000 ha.
Die Sachverständigen der VEREINIGTEN HAGEL, die auf den jährlich stattfindenden Bezirksversammlungen aus dem Kreis der Mitglieder gewählt werden, verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im praktischen Ackerbau, im Obst- und Gemüseanbau sowie im Hopfen- und Weinanbau.
In der Vergangenheit wurde den Sachverständigen die Schadenunterlagen analog, das heißt in Papierform per Post, zugestellt. Die manuelle Bearbeitung auf dem Feld, die Vor- und Nachbereitung der Schadenunterlagen in den Bezirksdirektionen, aber auch die Endkontrolle und die manuelle Dateneingabe der Ergebnisse der Schadenregulierung in der Direktion sowie der Druck und Versand der Schadenabrechnung war personal-, zeit- und ressourcenintensiv.
Digitale Schadenregulierung: effizienter, schneller, nachhaltiger
Nach einer umfangreichen Analyse des bisherigen Schadenprozesses wurde als Ziel ein besserer und schnellerer Service für die Mitglieder festgelegt. Darüber hinaus sollten zu dieser Zielerreichung folgende Anforderungen umgesetzt werden:
- geringerer Aufwand, weniger Papierakten, Einsparen von Postwegen
- Unterstützung der Sachverständigen durch automatisierte Prozesse
- konsequente Standardisierung und Kontrolle des Schadenermittlungs-Prozesses
- bessere, tagesaktuelle Schadendokumentation und Fehlervermeidung
- Georeferenzierung von Schadenfällen und Navigation
Die Transformation der analogen und digitalen Welt der Schadenregulierung der VEREINIGTEN HAGEL in einen rein digitalen Schadenregulierungsprozess greift auf bestehende, erfolgreiche digitale Bausteine zurück und wird durch neue ergänzt, sodass insgesamt nachfolgende Kernelemente für das Schadenmanagement von Bedeutung sind:
- MODIS
- Drohnen / Satelliten
- QlikView
- Bestandsführungssystem
Über die Hälfte der Landfläche Kroatiens wird landwirtschaftlich genutzt. Hauptanbaugebiet ist der kontinentale Teil des Landes, allem voran die Region Slawonien…
2017
Gründung der Niederlassung in Kroatien
Über die Hälfte der Landfläche Kroatiens wird landwirtschaftlich genutzt. Hauptanbaugebiet ist der kontinentale Teil des Landes, allem voran die Region Slawonien, die sich vom Süden Ungarns bis nach Bosnien erstreckt, und als „Kornkammer Kroatiens“ bezeichnet wird. Neben Getreide gehören vor allem Mais und Raps, aber auch Wein und Äpfel zu den Hauptkulturen. In Dalmatien – einer Region an der Ostküste der Adria im Südosten Kroatiens – werden mit Oliven und Zitrusfrüchten hohe Erträge erzielt.
Statistisch beträgt die durchschnittliche Größe eines Betriebes etwas mehr als 5 ha. Etwa 130.000 Betriebe sind zurzeit registriert. Dazu kommen noch etliche, die nur für den privaten Verbrauch produzieren. Großbetriebe mit über 50 ha Ackerfläche machen nur rund 3 % aus.
Die VEREINIGTE HAGEL bietet in Kroatien die Absicherung gegen insgesamt sieben Gefahren an. Neben Hagel sind das Spätfrost, Starkregen, Sturm, Brand, Blitzschlag und Überschwemmung. Ernteversicherungen haben in Kroatien eine langjährige Tradition. Ein Grund hierfür liegt in den staatlichen Zuschüssen zu den Versicherungsprämien.
Die Beratung und der Vertrieb sind über die Niederlassung in Slavonski Brod organisiert. Alle unsere Außendienstler kommen aus der Landwirtschaft.
Die Zunahme von Wetterextremen stellt das innerbetriebliche Risikomanagement vor neue Herausforderungen. Mit dem Produktportfolio der VEREINIGTEN HAGEL steht für das passive Risikomanagement…
2020
Gründung der Marke meteosol®
Die Zunahme von Wetterextremen stellt das innerbetriebliche Risikomanagement vor neue Herausforderungen. Mit dem Produktportfolio der VEREINIGTEN HAGEL steht für das passive Risikomanagement, also in erster Linie die Sicherung der Liquidität anhand von Versicherungslösungen, ein hervorragendes Instrument zur Verfügung.
Meteosol® bietet nun die Möglichkeit, aktives Risikomanagement in Form einer professionellen Wetterbeobachtung zu betreiben, welche die Grundlage bildet für exakt nach dem Witterungsgeschehen ausgerichtete Feldarbeit. In enger Kooperation mit der Kachelmann GmbH wurden hierfür eigens Wetterstationen nach dem Standard der World Meteorological Organization (WMO) konzipiert, die neben der genauen Erfassung der IST-Werte dazu beitragen, dass lokale Wetterprognosen immer besser werden.
Schlaggenaue Wetterprognosen für die Landwirtschaft
Ob Saatbettbereitung, Aussaat, Düngung, Pflanzenschutzmaßnahmen oder die Planung der Ernte: In der Landwirtschaft kommt es darauf an, den richtigen Zeitpunkt und das passende Wetter zu erwischen. Mit unserer Einheit aus meteosol®-Wetterstation und Wetterservices möchten wir Sie bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Die meteosol®-Wetterstationen liefern genaue Wetterdaten. Der permanente Datenfluss sorgt dafür, dass Tausende von Datensätzen über unsere Wettermodellanalysen wissenschaftlich in Echtzeit ausgewertet werden. Über unsere Wetterservices erhalten Sie als Ergebnis neben den Ist-Werten auch eine ortsspezifische und verbesserte schlaggenaue Wetterprognose, was Ihre landwirtschaftliche Arbeit wetterabhängig planbarer macht.
Mit jeder neu installierten Wetterstation wachsen das Datenvolumen und die Qualität der Wetterprognosen. Schon heute sind in Deutschland rund tausend meteosol®-Wetterstationen installiert. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Arbeitsplanung unserer Gemeinschaft. Je kleinräumiger wir in der Messung des Wetters werden, desto besser ist die ortsspezifische Prognose.
Wetterstationen nach dem Baukastenprinzip – genau auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten!
Die meteosol®-Wetterstationen messen valide und zuverlässige Wetterdaten. Unsere Wetterstationen passen sich dabei Ihren Bedürfnissen an. Hierfür bieten wir unsere Wetterstationen nach dem Baukastenprinzip an. Unsere Bausteine MeteoHelix®, MeteoRain®, MeteoWind® und MeteoAG™ stehen dabei für höchste Präzision. Die Wetterstationen lassen sich auch im Nachhinein erweitern, indem das entsprechende Sensormodul nachträglich eingebaut wird.
Zur Grundausstattung jeder meteosol®– Wetterstation zählt die MeteoHelix®. Erhoben werden die Messparameter Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck in 2 m Höhe sowie die Globalstrahlung. Die autarke Stromversorgung über ein Solarpanel sowie die kabellose Datenübertragung bietet weitestgehende Unabhängigkeit bei der Standortsuche. Die Validität der Daten wird durch das patentierte MeteoShield® garantiert. Es ermöglicht eine präzise Messung bei allen Wetterlagen und bietet einen hohen Schutz der Sensorik.
Angeschlossen an die MeteoHelix® misst die MeteoRain® den Niederschlag. Das Messsystem sorgt dank seiner geringen Messabstände für eine hohe Genauigkeit, auch bei hohen Niederschlagsmengen. Das Innere unterliegt einem besonderen Schutz gegenüber Verschmutzung, mechanischen Reibungen und verbleibendem Restwasser im Messlöffel.
Auf 10 m Messhöhe erfüllt der Meteo-Wind® mit dem zugehörigen meteosol®-Mastsystem die strengen Standards der Weltorganisation für Meteorologie. Das elliptische Becherdesign bietet eine hervorragende Messqualität in einem kompakten und kostengünstigen Sensor aus Aluminium. Die besondere Bauweise des MeteoWind® vermeidet den toten Winkel bei der Winddatenerfassung. Der Sensor zeichnet sich durch sein präzises Ansprechverhalten und die Messgenauigkeit der verbauten Sensoren aus. So beginnt der Windmesser bereits bei weniger als 0,2 m/sec aufzuzeichnen. Das eloxierte Aluminiumgehäuse und die Windfahne garantieren Robustheit, Korrosionsschutz und Langlebigkeit.
Die MeteoAG™ wurde speziell für die Landwirtschaft entwickelt und ermöglicht die Messung der folgenden Parameter: Blattfeuchte, Bodentemperatur (-10 cm), Bodenwasserspannung (-10 cm) und bodennahe Temperatur (5 cm).
Mit jedem unserer Wetterstationstypen profitieren Sie von allen meteosol®-Wetterservices – vom Wetterrückblick über die aktuelle Wetterlage bis zur genauen Wetterprognose. Unser meteosol®-Serviceversprechen garantiert Ihnen eine persönliche Betreuung. Vom Beratungsgespräch, über den Aufbau bis hin zum Betrieb Ihrer Wetterstation.
200 Jahre VEREINIGTE HAGEL bewegen uns dazu, innezuhalten und dankbar auf das Geleistete zurückzuschauen. Gleichzeitig ist dieses Jubiläum aber auch Ansporn…
2024
Einführung des neuen Bestandsführungssystems CRUSIUS
200 Jahre VEREINIGTE HAGEL bewegen uns dazu, innezuhalten und dankbar auf das Geleistete zurückzuschauen. Gleichzeitig ist dieses Jubiläum aber auch Ansporn, die Verdienste unserer Vorgänger zum Wohl der versicherten Mitglieder zu bewahren und auszubauen.
Um uns hier für die nächsten Jahre zukunftsweisend aufzustellen, haben wir auch unser Bestandsführungsprogramm, das Kernstück unserer Versicherungstechnik, neu definiert.
Es ist uns eine Freude, für das neue System den Namen unseres Gründungsvaters, CRUSIUS, auswählen zu können.